»Alleinstehende« Frauen in der frühen BRD 1949-1969
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Inhalt
›Unvollständige‹ Familien inmitten von Trümmern – das sollte in der frühen Bundesrepublik möglichst bald überwunden sein. Die so genannte ›Normalfamilie‹ galt als Basis des bundesdeutschen Aufbaus. Millionen lediger, geschiedener und verwitweter Frauen, üblicherweise als ›alleinstehend‹ bezeichnet, wurden so an den Rand der Gesellschaft gedrängt und systematisch benachteiligt, einst anerkannte Alternativen zur Ehe ignoriert und abgewertet. Unverheiratete Frauen galten als ›überschüssig‹, als Konkurrenz, kurz: als ein ›Problem‹.
Kirsten Plötz rekonstruiert ein spannendes Stück Alltags- und Geschlechtergeschichte zwischen 1949 und 1969. Sie fragt, wie sich ›alleinstehende‹ Frauen mit der rigorosen Familienpolitik arrangierten, zeigt aber auch, dass Unverheiratete kein ›trauriges Los‹ ziehen mussten. Im Spiegel zeitgenössischer Zeitschriften, Filme, politischer Debatten und Beschlüsse, sozialer Praxen sowie eigener qualitativer Interviews werden weibliche Biografien der Nachkriegszeit lebendig. Nicht zuletzt schärft sich der Blick für aktuelle Debatten rund um soziale Sicherung und die Alterspyramide.
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